Wiener Seife
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Zu Besuch in der Manufaktur der Wiener Seife.
Im Reich der Düfte Zu Besuch in der Manufaktur der Wiener Seife
Zugegeben, der 11. Wiener Gemeindebezirk ist nicht unbedingt für sein berauschendes Odeur bekannt. Doch wer durch die Pforten der Wiener Seifenmanufaktur schreitet, befindet sich augenblicklich in einer anderen Welt: Von einer sanften Duftwolke in Empfang genommen, betritt man das Reich von Sonja Baldauf und ihrem Team. Die Hektik vom Simmeringer Gewerbering bleibt vor den Pforten. Hier wird an Rezepturen für Seifen getüftelt – kaltgerührte, wohlgemerkt, und selbstverständlich ohne chemische Zusätze, Mineralöle, Konservierungsstoffe und Palmöl –, sachte gerührt, von Hand geschnitten und sorgsam verpackt.
Sonja Baldauf und ihr Mann Christoph Hegglin setzen auf hochwertige Öle und Pflanzenextrakte, möglichst aus biologischem Anbau. Das haben die beiden allerdings nicht immer gemacht. Die gelernte Grafikdesignerin aus Vorarlberg und der ehemalige Schweizer Banker sind mehr per Zufall auf der Seife picken geblieben.
Als Frau Baldauf auf die Seife kam
Eines Tages, es ist schon ein paar Jahre her, lief im Schweizer Fernsehen ein Bericht über Friedrich Weiss, dem Begründer der Stadlauer kaltgerührten Kokosölseife. Beeindruckt von der liebevollen Zuneigung des Herrn Weiss zu seinen Seifen war schon bald nicht nur der eigene Haushalt ganz auf Seife umgestellt, sondern auch der ganze Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis mit Seifen für Haut, Haar und Haushalt eingedeckt. Dass Sonja Baldauf einen guten Riecher für seine einzigartigen und nach geheimer Rezeptur hergestellten Seifen hat, entging auch Friedrich Weiss in Wien nicht. Und so kam es, dass Herr Weiss Sonja Baldauf bat, den Vertrieb der Stadlauer kaltgerührten Kokosölseife in der Schweiz anzukurbeln.
Aller Anfang
Und Sonja Baldauf wollte.
Das Ehepaar Baldauf & Hegglin machte sich auf die Suche nach einem Laden in Zürich. Die erste Bestellung war bereits zusammengestellt, als Friedrich Weiss im Frühjahr 2006 unerwartet verstirbt. Sonja Baldauf aber bleibt am Ball und zieht im August desselben Jahres nach Wien. 2010 folgt Christoph Hegglin seiner Frau – und lernt auf Seifensieder um.
In den ersten Jahren waren Produktion, Verkauf und Büro unter einem Dach, auf insgesamt 80 Quadratmeter. Mittlerweile zählt das Unternehmen zwei Läden im 1. und im 3. Wiener Bezirk, einen Werksladen samt Produktion im 11. Bezirk und eine Filiale im Schweizer Arth am Zugersee. Vom Zwei-Personen-Unternehmen ist die Manufaktur auf mittlerweile 18 MitarbeiterInnen gewachsen.
Über das Sieden von Seifen
Vom Anrühren bis zum Einpacken benötigt eine Seife im besten Fall zehn Tage.
Seifensieden ist ein chemischer Vorgang – und vermutlich die älteste Überlieferung einer chemischen Reaktion. Schon vor 4500 Jahren fertigten die Sumerer, angesiedelt im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, Seife aus Asche und tierischen Fetten. Sie setzten sie mitunter zur Wundheilung ein.
Als Ausgangsfett setzen Sonja Baldauf und ihr Team freilich nicht auf tierische Fette, die auch heute noch größtenteils aus Schlachtabfällen gewonnen werden, sondern auf Kokosöl. Auch auf Palmöl wird bewusst verzichtet.
Das Kokosöl wird mit der Lauge verseift. Erst nach der Verseifung kommen die übrigen Zutaten wie Öle, Extrakte, Honig, Heilerde, Milch oder unser BAD ISCHLER Natursalz dazu. Anschließend kommt die Seife in Holzkisten, wird eingewickelt, um die Wärme, die beim Verseifen entsteht, möglichst lange zu erhalten. Nach vier Tagen in der Holzkiste kann der Seifenblock geschnitten werden. Die Einzelstücke trocknen dann noch einmal drei Tage, bevor sie verpackt und in den Verkauf kommen. Dass die Verseifung so rasch abgeschlossen ist, verdankt sich der patentierten und geschützten Rezeptur von Friedrich Weiss. Bei anderen Verfahren kann es durchaus Wochen dauern, bis die Verseifung abgeschlossen ist, so es sich um Naturseifen handelt.
Wie kam das Salz in die Seife?
Salz wird seit tausenden von Jahren zur Hautpflege verwendet. Die Haut selbst greift beim Wundsekret auf körpereigenes Salz zurück. Salz ist also seit jeher nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Hygieneartikel. Die Wiener Salzseife gibt es auch mit Lavendel oder Heilerde und wird durch Kakaobutter und Weizenkeimöl zusätzlich aufgewertet.
Warum Naturseife?
Naturseife
- braucht keine Plastikverpackung und ist ein Zero Waste Produkt.
- ist biologisch abbaubar und frei von Mikroplastik.
- ist im Verbrauch sparsamer als Flüssigseife.
- enthält keine Konservierungsmittel, bedenkliche Inhaltsstoffe und chemische Zusätze.
- ist gut verträglich und weniger aggressiv zur Haut; sie wirkt auf natürliche Weise rückfettend und feuchtigkeitsspendend.
- ist ein echter Allrounder und kann, je nach Zusammensetzung, für Körper, Haare, Zähne und zum Rasieren verwendet werden.
Kurz gesagt: Naturseifen sind einfach schön und erfreuen alle Menschen.